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Vorstand Cornel Lindemann-Berk übermittelt Grüße vom Grundbesitzerverband NRW

 

"Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen die Grüße und Glückwünsche des Grundbesitzerverbandes NRW übermitteln darf.

Burgen- und Grundbesitzerverband - zwei Verbände, mit denen Außen- stehende auf Anhieb nicht allzu viel anfangen können; aber auch zwei Verbände mit paralleler Interessenlage: Erhaltung von Baudenkmälern, Erhaltung der Landschaft, Schutz des Eigentums und seiner Wirtschaftlichkeit.

Wenn ich sage "Schutz des Eigentums" ist damit nicht nur der Schutz "der Burgen", "der Wälder", "des Grundbesitzes" von XY gemeint, son- dern gemeint ist tatsächlich DAS EIGENTUM, als solches, wie es die Gründungsväter unserer Republik im Auge hatten und schützen wollten.

Politik und Neidgesellschaft neigen heute in gleicher Weise dazu, das Eigentum mit immer neuen Pflichten und Belastungen zu belegen und es dadurch auszuhöhlen. Dem gilt es ebenso überzeugend wie entschieden entgegenzutreten! Aus der jahrzehntelangen Beobachtung der Entwicklung der nun Gott sei Dank wiedervereinten beiden Teile Deutschlands haben wir schmerzlich erfahren müssen, dass nur dort, wo es Eigentum und damit persönliches Engagement gibt, eine stabile Demokratie gedeiht, die allen Menschen Freiheit, Chancengleichheit und Rechtssicherheit gewährt.

In Nordrhein-Westfalen war die Situation für die Eigentümer von Denkmälern schon in der Vergangenheit nicht einfach. Durch die neuen Entscheidungen der Landesregierung werden jedoch die Zuschüsse für die Erhaltung aller Denkmäler in Privatbesitz fast gänzlich gestrichen. So manches Baudenkmal kann aber ohne diese Zuschüsse nicht erhalten werden, es verfällt. Wäre das Kulturgut "Burg" nicht im Privatbesitz und ideologischer Inbegriff für soziale Ungerechtigkeit, sondern zum Beispiel ein putziger Feldhamster, würde dieser gerade hier in Nordrhein-Westfalen umsorgt und mit hohem staatlichen finanziellen Aufwand geschützt und sein Lebensraum verbessert.

Aber was können wir von einer Landesregierung erwarten, die sich ganz offenbar kein Bild davon macht, unter welch großen persönlichen Op- fern Denkmäler in Privateigentum erhalten werden?

Wie wird sich nun die Umstellung der Denkmalförderung auf zinsgünstige Kredite auswirken?

Die Aufnahme von Krediten setzt voraus, dass der Eigentümer Einnah- men erzielt, mit denen er den Kredit später tilgen kann.

Was geschieht aber mit den vielen Denkmälern in Nordrhein-Westfalen, die ökonomisch in keiner Weise nutzbar sind und die sich im Besitz von Eigentümern befinden, denen es nicht gelingt, so viel Ein- kommen zu erwirtschaften, dass sie sich selbst, ihre Familie und das Denkmal am Leben erhalten können?

Diese Eigentümer müssen dann dem Staat, d.h. der jeweiligen Kommu- ne, ihr Denkmal andienen, weil eine ökonomische Weiterverwendung unmöglich ist. Derselbe Staat, der die bisherige Denkmalförderung abschafft, die ja häufig ohnehin nur eine kleine, geradezu symbolische Anerkennung der Opfer, die der private Eigentümer für die Erhaltung erbracht hat, war, wird erkennen, dass er finanziell auch nicht in der Lage ist, diese vielen Zeugen unserer Geschichte zu erhalten. In Folge werden wir in den nächsten Jahren erleben müssen, wie Teile unseres reichen Kulturgutes verfallen und unwiederbringlich verlorengehen.

Lassen Sie mich hier mit dem Appell an Sie jeden einzelnen von Ihnen und an Sie als Verband, der die oft jahrhundertealte Geschichte von Burgen und Schlössern erforscht und uneigennützig das Kleinod, die Marksburg, erhält, enden:

Lassen Sie uns auch in Zukunft von zwei unterschiedlichen Seiten politisch dafür einsetzen, dass es uns gelingt, die Vielzahl einmaliger Kulturgüter, auf die wir in Nordrhein-Westfalen stolz sein können, zu erhalten!"