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Schloss Jägerhof und der Marstallgiebel

 

Schloss Jägerhof wurde 1752 bis 1763 im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor gebaut. Damals befand sich das Schloss noch vor den Toren der Stadt. Das Schloss ist Point de vue der Reitallee des Hofgartens und der Jägerhofstraße.

Ein erster Jägerhof ist bereits Mitte des 17. Jahrhunderts belegt. Dieser Bau soll inmitten eines Tiergartens etwa in der Nähe des heutigen Schlosses gelegen haben und ab 1694 als Sitz der kurfürstlichen Forstverwaltung gedient haben.

Mit dem Tod des Kurfürsten Jan Wellem im Jahr 1716 und der Abreise seiner Witwe am 10. September 1717 verlor Düsseldorf den Status einer Residenzstadt. In der Folge verfielen die Gebäude und das gesamte Gelände blieb zunächst für viele Jahrzehnte ungenutzt. Erst von der "barocken Baulust" Karl Theodors, der die Herzogtümer Jülich-Berg mit ihrer Hauptstadt Düsseldorf zwar als Nebenland regierte, jedoch große Pläne hegte, wurde es Mitte des 18. Jahrhunderts wiederbelebt. Karl Theodor beauftragte seinen Baumeister Johann Joseph Couven mit der Planung und Umsetzung eines repräsentativeren Jägerhofs im Stil eines Lustschlosses des Rokoko.

Ein erster Entwurf Couvens von 1749 sah ein dreigeschossiges Gebäude mit mittlerem Turm und Flügelbauten vor, um das die Düssel geleitet werden sollte. Der Oberbaudirektor Nicolas de Pigage setzte jedoch nur einen Teil der ursprünglich geplanten Baumaßnahmen um. So wurde das Gebäude 1762 ohne Seitenflügel fertiggestellt.[1] Bis 1795 diente es als Sitz der obersten Jägermeister.

Im Jahre 1796 wurde der Jägerhof von den Revolutionstruppen geplündert und erst 1811 zu Napoleons viertägigem Besuch in Düsseldorf wieder hergerichtet. Heute beherbergt das Schloss das Goethe-Museum, eine umfassende Sammlung zu Leben und Werk des Dichters.

Nur durch Glück im Unglück wurde kurz nach dem Fliegerbombenangriff auf Düsseldorf vom 11. Juni 1943 der holzgeschnitzte Marstallgiebel des Jägerhofes, ein barockes Kunstwerk ersten Ranges, gerettet und geborgen. Dabei ist es bis heute geblieben, mehr als 60 Jahre ist dieses einzigartige Kunstwerk im Keller eingelagert, zuletzt im Keller von Schloß Benrath.

Im Jahr 2008 hat das Restaurierungszentrum der Stadt Düsseldorf mit ersten aufwendigen Restaurierungsmaßnahmen des Marstallgiebels begonnen. Es wurden verschiedene Varianten für die endgültige Restaurierung und den zukünftigen Erhalt erarbeitet.

Ein besonderes Highlight stellt die Präsentation des barocken Marstallgiebels von Schloss Jägerhof dar. Nach einem Bombenangriff im Jahre 1943 wurde dieses hölzerne Kunstwerk teilweise zerstört. Von den drei prunkvollen Giebeln (Breite = ca. 15 Meter, Höhe = ca. 5,50 Meter) konnten der Hauptgiebel mit den Allianzwappen vollständig und der Ostgiebel mit den Jagdszenen teilweise gerettet werden. Nach jahrzehntelanger Einlagerung in verschiedenen Magazinen wurde die Erhaltung und Restauration in die Hände des städtischen Restaurierungszentrums gelegt. Nach fast 70 Jahren wird der Marstallgiebel zum Tag des offenen Denkmals erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses einzigartige Schnitzwerk ist in einer Halle im Stadtteil Lierenfeld, Erkrather Straße 347, zu sehen.

 

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